14.06.25 - Versailles und Bootsfahrt - Touri-Highlight und Must-Do!
Heute Nacht bin ich irgendwie ständig aufgewacht und um 7 war dann endgültig Schluss. Ich döste noch ein kleines bisschen, aber um halb 8 machte ich mich startklar. Draußen war es fast angenehm kühl und ziemlich bewölkt. Ich ging zum Coffeedealer meines Vertrauens und nach einem guten Cappuccino war ich bereit für den Tag.
Mit der Metro ging es heute ins Zentrum und von dort weiter nach Versailles. Metro fahren scheint das Einzige zu sein, was hier günstig ist. Für 2,50€ fuhr ich über eine Stunde, was kostet nochmal ein Busticket in Hof?!? Um halb 10 kam der Zug unweit vom vielleicht berühmtesten Schloss der Welt an.
Mein Weg führte mich zunächst einmal
in die Gärten. Es war schon ordentlich was los, aber immerhin ging es ohne
Anstehen hinein. Da Samstag ist, braucht man auch für den Park ein Ticket, denn
da spielen die vielen Brunnen passend zur Musik. Oder so. Ganz ehrlich, ne ordentliche
Abzocke, war alles andere als beeindruckend… Auch wenn ich kein Dubai-Fan bin,
aber was dort vor dem Burj Dingsbums abgezogen wird, war deutlich
beeindruckender…
Ich hatte aber eh ein Ticket, für
schlappe 32€, denn diesen berühmten Spiegelsaal wollte ich schon mal mit
eigenen Augen sehen, zumal ich schon einige Romane gelesen habe, die irgendwie
geschichtlich hier angesiedelt waren. Gerade übrigens höre ich mal wieder
Outlander und bin zufällig gerade ebenfalls in Versailles. Also nicht ich, aber
Claire und Jamie…
Zunächst einmal lief ich vorbei
an der Orangerie und durch die verschiedenen Areale zum Ende der Gärten und von
dort weiter in den Park. Der ist immer kostenlos und anscheinend eine beliebte
Joggingstrecke. Ich lief einmal um das riesige kreuzförmige Becken mit bestimmt
über einem Kilometer Durchmesser, denn am anderen Ende hatte ich zwei Rätselcaches
gelöst.
Dort hinten war kaum etwas los.
Zurück ging es auf der anderen Seite und dort gelangte ich zum Grande Trianon
oder so ähnlich. Ich hatte immer Triton, den Vater (?) von Arielle im Kopf. Dummerweise
öffnet das erst um 12, mein Ticket für das Schloss war auf 1 gebucht. Schlechtes
Timing. Ich war um halb 12 dort, beschloss aber, dass mir diese Anlage auch
gestohlen bleiben kann.
Stattdessen ging ich zurück in
Richtung der Gärten, trank einen überteuerten nicht so tollen Cappu und lief
noch durch verschiedene Bereiche mit Brunnen, Säulen und so weiter. Hm, naja,
wirklich vom Hocker haute es mich nicht… Auf der schattigen Rückseite des
Schlosses (inzwischen schien die Sonne doch ganz gut, wenn auch mit einigen Wolken)
futterte ich mein Müsli, bevor ich den Garten verließ.
Auf der Vorderseite bewegte sich
um dreiviertel 1 nicht nur die 12.30-Schlange, sondern auch meine war schon
halb verschwunden und es dauerte nur ein paar Minuten bis ich drin war. Die
Sicherheitskontrollen sind schon recht lächerlich, man geht selbst durch eine Kontrolle
wie am Flughafen, der Rucksack geht aber außenrum und einer kuckt halbherzig
rein… Da könnte man alles reinschmuggeln!
Über den beeindruckenden Vorhof des Schlosses ging es dann ins eigentliche Schloss und durch unzählige Zimmer mit noch mehr Gemälden, Statuen und was weiß ich sonst noch. Ein bisschen wie gestern, aber mit klar vorgegebener Schiebe-Richtung. Dass Eltern ihre Kinder in unmöglichen Situationen ablichten, ist offensichtlich auch schon ein jahrhundertealtes Problem und keine Erfindung von Facebook und Instagramm...
Und schließlich gelangte ich ins
Highlight, den berühmten Spiegelsaal. Der war schon durchaus beeindruckend, die
asiatischen Touris fand ich aber noch deutlich interessanter, sie machten
wieder die tollsten (und bescheuertsten) Fotos.
Weiter ging es durch die
Schlafgemächer des Königs und die der Königin – man schläft getrennt,
natürlich.
Nach knapp einer Stunde war ich durch
und wieder draußen. Ok, nun habe ich die Must-Sees definitiv erledigt. Aber
wirklich überzeugt hat mich weder das Louvre noch Versailles. Ich lief in den
eigentlichen Ort, wo ich mich bei einem guten und günstigeren Cappu erholte.
Um halb 3 war ich wieder am Bahnhof und kurze Zeit später brachte mich der Zug zurück nach Paris. Ich stieg kurz nach dem Eiffelturm aus und lief zu Fuß am Fluss entlang in Richtung Ile de la Cite. Dort wollte ich noch eine weitere Touri-Attraktion erledigen, die man hier wohl gemacht haben muss, nämlich eine Bootstour auf der Seine. Ich hatte irgendwie den richtigen Riecher, dort zu starten, denn der Guide auf dem Boot war einfach nur genial.
Kurz vor vier war ich dort,
buchte mich aber erst für die Tour um halb 5 ein. Das sicherte mir einen Platz
ganz vorne mit dem allerbesten Blick. Meine bisherigen Stadtrundfahrten per Boot
waren alle mit einer Stimme vom Band. Oftmals so, dass man die englische Info
bekam, nachdem man schon längst vorbeigetuckert war.
Auf dem Boot heute gab es die Ansagen zweisprachig und fast gleichzeitig. Der Typ war echt klasse und teilte uns dabei auch oft seine ganz persönliche Meinung mit. Oder auch mal nicht, weil er meinte, wenn er sie uns sagt, wird er gefeuert 😉
Es war definitiv mein bisheriges
Highlight in Paris und mit 15€ auch nicht teurer als woanders. Und auch ohne
den Guide, die Aussicht vom Wasser aus ist immer nochmal eine ganz andere. Der
One-and-Only Eiffelturm kam mir noch mal beeindruckender vor und die vielen
Brücken haben oft Details, die man eben nur vom Wasser aus sieht.
Dass Notre Dame erst seit einem halben Jahr wieder zugänglich ist, war mir gar nicht klar, vom Wasser aus sah man aber gut die Bauarbeiten an der Rückseite. Nach gut einer Stunde waren wir
zurück und ich lief ein paar Minuten zur nächsten Metrostation. Von dort ging
es mit einmal Umsteigen zurück nach St. Denis. Trotz Wochenende war die Bahn
wieder extrem voll, ich hatte aber zum Glück mal einen Sitzplatz.
Gegen halb 7 war ich zurück. Ich wechselte von den Turnschuhen zu den Flipflops und begab mich auf den Hauptplatz, ich hatte Hunger. Nach einer Runde Ene-mene-miste landete ich in einem der ähnlichen Restaurants bei vegetarischem Couscous und einem Bier. Während ich aufs Essen wartete, wurde der Blog schon fast vollendet. Der Couscous übertraf meine Erwartungen, das Gemüse war zwar matschig, aber insgesamt war es nicht so trocken und deutlich besser gewürzt wie in Marokko. Und ein riesiger Berg war es außerdem.
Gut gestärkt zog ich zwei Häuser
weiter, wo ich wie gestern einen Aperol bestellte und gerade den Blog fertig
mache. Jetzt ist es acht und jetzt auch angenehm temperiert. Leicht windig,
vielleicht gewittert es auch wieder (gestern Nacht gings voll ab). Morgen ist
dann auch schon mein letzter Tag in Paris, für meinen Geschmack reicht es dann
auch. Habe noch einige Sachen auf einer Linie nördlich der Seine, einmal vom
Arc de Triomphe nach Osten, dann hab ich alles „erledigt“, was auf meiner Liste
stand. Ich merke mal wieder, dass ich einfach nicht „Typ Großstadt“ bin, nur Barcelona
ist da für mich eine Ausnahme (aber da komme ich dieses Jahr ja auch mal wieder
hin…)
Comments
Post a Comment