22.12.24 - Über Rabat nach Meknes

Heute Nacht hab ich nicht so gut geschlafen. Das Bett war bequem und dank Ohrenstöpfel war es auch super leise, aber meine Heiserkeit der letzten Tage hat sich in einen miesen Husten verwandelt, der mich ewig wachhielt.

Um Viertel acht stand ich auf, packte schnell und ging nach unten zum Frühstück. Der Cappu aus dem Kaffeeautomaten war schon mal ein Reinfall, so Style Kaffeeautomat früher in der Schule. Auch mit einem Espresso obendrauf wurde es nicht besser. Dazu gab es etwas Baguette und ich klaute ein Mini-Croissant für später.

Um acht waren wir alle abfahrbereit und liefen die wenigen Meter hinüber zum Bahnhof. Der Zug fuhr erst um halb 9. Unsere Sitzplätze waren tatsächlich frei, nicht so der eines anderen in unserem Abteil, woraufhin es zu einem ziemlich hitzigen Streit samt Handgemenge kam. War ganz lustig zu beobachten.

Eine gute Stunde später kamen wir in Rabat, der marokkanischen Hauptstadt an. Wir blieben nur für ein paar Stunden, deshalb stellten wir unser Gepäck in einem nahegelegenen Restaurant ab. 

Dann führte uns Hamid einmal in das Stadtzentrum, das hier Medina heißt (somit hab ich zumindest eine meiner Nichten immer in der Nähe…). Es war noch alles absolut ausgestorben, was uns wunderte, aber der Tag scheint hier einfach später zu beginnen. Es wird auch erst nach 8 richtig hell.

Wir liefen einmal durchs Zentrum und zur Kasbah, dem ganz alten Stadtzentrum oder einer Festung, das weiß ich nicht so genau. Dort wurden wir dann in Freiheit entlassen, liefen aber zunächst zu einem großen Teil noch gemeinsam weiter hinein.


Was uns auffiel, es ist echt sauber in der Innenstadt und überall liegen Katzen rum, die auch ganz gut genährt aussehen.


Am anderen Ende der Kasbah hatte man einen tollen Blick auf die andere Flussseite und auf den Strand, an dem einige Surfer unterwegs waren.


Auf dem weiteren Weg entdeckte ich ein hübsches Tor und ließ mich davor fotografieren, damit hatte ich für unsere Gruppe wohl einen „Insta-Spot“ gefunden, denn plötzlich machten alle exakt das gleiche Bild. Woraufhin ich meinte, dann muss ich wohl das nächste Mal einen Handstand machen, um nicht kopiert zu werden 😂

Von der Kasbah liefen wir etwa 20 Minuten zum unfertigen Hassan Turm. Dort zeigte Kate ihre Kreativität und erfand spontan die Turmgeschichte, die wir alle vergessen hatten. Ab dem Moment war sie ein super Guide und gab uns überall die notwendigen „Informationen“. Auf dem nächsten Bild links unten übrigens ein Teil meiner Gang...




Eher durch Zufall landeten wir dann noch beim Mausoleum von irgendeinem Mohammed, V oder VI oder so… Danach liefen die anderen in Richtung Mittagessen, ich wollte aber nochmal zurück in die Medina.

Die war nun auch schon deutlich voller und überall gab es was zu sehen oder zu essen. Ich kaufte mir irgendetwas lecker aussehendes. Es war ein Teigfladen mit einer Art Frischkäse und einer leicht scharfen Erdnusssoße. Schade, dass ich nicht weiß, wie es heißt, war echt gut.

Dann gabs noch einen frischen O-Mangosaft, natürlich aus meinem neuen Becher. Mit dem schlenderte ich dann auch wieder in Richtung Bahnhof. Ich kaufte mir ein Käse-Panini für die weitere Fahrt und war pünktlich um halb 2 mit allen anderen am Treffpunkt. Wo Hamid uns mitteilte, der Zug fährt um 14.25… Toll, er hatte wohl Angst, wir kämen zu spät, wenn er gleich zwei sagen würde… Somit wurden wir nochmal für eine halbe Stunde entlassen.

Mit den vier Schweizern schlenderte ich also noch mal um den Block und wir konnten einen Blick von außen auf den Royal Palace werfen.

Um 13.59 waren wir wieder am Restaurant, schnappten uns unser Gepäck und es ging wieder zum Bahnhof auf der anderen Straßenseite. Im 2. Zug hatten wir 1. Klasse, nicht spektakulär, aber statt 8 waren nur 6 Plätze in jedem Abteil. Die Fahrt verbrachten wir zum Großteil vor uns hin dösend, ein bisschen kuckte ich aber auch aus dem Fenster. Um halb fünf kamen wir in Meknes an und liefen vielleicht fünf Minuten zu unserem Hotel. Für meinen Geschmack echt luxuriös und ich bekam tatsächlich wieder ein Einzelzimmer zum alleinigen Verwüsten. Mit sieben (!) Kopfkissen... Funfact: und dann schlaf ich am Ende doch auf meinem winzigen eigenen...

Ich zog ein, dann ging es direkt mal zum Restaurant auf dem Dach, von wo aus man einen recht schönen Blick hat. Allerdings schien es nicht wirklich was zu werden mit dem Sunset. Nach einem Blick in die Speisekarte war mir auch klar, dass ich hier nicht zu Abend essen wollte. Veggie gab es wieder nur Pizza oder Pasta. Und Pasta auch immer nur mit Käsesoße. Die Schweizer und drei andere schlossen sich mir an und wir starteten zu einer Erkundung des näheren Umfeldes. Leider ist die Medina hier ein Stückchen entfernt.

Im Umkreis ums Hotel bot sich überall das gleiche Menü: Shawarma, Pizza, Burger, Tacos, Paninis und Sandwiches. Schließlich fanden wir aber doch ein Lokal, das auf den Google-Bildern etwas mehr zu bieten hatte. Und so bekam ich heute Pommes mit Auberginen-Gemüse, das sehr lecker gewürzt war und immerhin echt marokkanisch erschien. Dazu gab es einen weiteren Saft, somit kam ich heute insgesamt auf 10€ Kosten für Verpflegung.

Dieses Budget sprengte ich dann auf unserer Dachterrasse, wo es gerade noch ein kleines Bier gab. Für 3,50€!!! Preise fast wie auf der österreichischen Skihütte!!! Dort oben saß auch ein großer Teil unseres Restes mit Pizza und Bier. Die Runde löste sich aber sehr schnell auf, sodass ich meinen Blog dort nur anfing und nun nach unten in mein Zimmer gewechselt bin. Dort oben darf nämlich geraucht werden und da nun alle Fenster zu sind, abends wird’s ganz schön frisch, war mir das zu verqualmt.

Nun ist es kurz vor neun, ich nähere mich dem Ende. Morgen geht’s erst um 9 los mit einer kleinen Stadtführung, bevor wir auf unseren privaten Fahrer samt Bus treffen. Jetzt geht’s noch in die Dusche und dann ist Kindle-Time.


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