24.04.25 - Schon wieder der letzte Tag auf den Azoren
Heute hab ich nicht ganz so
überragend geschlafen, aber immer noch sehr gut. Um 7 war ich wach, draußen sah
es freundlicher aus. Fünf Minuten später regnete es… Zehn Minuten später war es
wieder vorbei. Ich blieb wieder bis nach 8 liegen, bevor ich mich fertig
machte, Essen einpackte und wieder nebenan Kaffeetrinken ging. Heute musste ich
dafür gar nichts mehr sagen, nur nicken und schon stand mein Kaffee wie immer
und ohne Zucker vor mir. Nach drei Tagen bin ich wohl schon Stammkundin!
Nach dem Kaffee mit Sudoku lief
ich zum Auto und fuhr ins Inselinnere. Ich hielt kurz an der Entenlagune, die
war aber nicht so spannend und keine Ente zu sehen. Weiter ging es zum Wanderparkplatz
für die Wanderungen zur Lagoinha, einer kleinen Lagune, die man nur zu Fuß
erreicht. Eigentlich. Denn während ich auf dem Parkplatz im Auto mein Müsli aß,
entdeckte ich das Schild: Wanderweg temporär gesperrt. Ein Blick in die
Google-Rezensionen brachte mehr Infos: Anscheinend hatte es ein kleineres Erdbeben
gegeben, bei dem ein Teil des Weges am Steilhang abgerutscht ist. Zwei Stellen
wären jetzt wohl extrem gefährlich. Da es ziemlich nass war, beschloss ich, das
Risiko lieber nicht einzugehen und mich da irgendwo durchs Unterholz zu
schlagen…
Ein bisschen Recherche brachte
dann einen anderen, etwas kürzeren Weg zu Tage. Also fuhr ich wieder 20 Minuten
in die Gegenrichtung. Weit ist hier ja nix, nur recht kurvig. Zunächst
allerdings ging es noch in den kleinen Ort Doce Ribeiras, wo ich mir einen 2.
Kaffee gönnte. Wie in den meisten Cafés hier sind da fast nur ältere Männer,
die eher schon ein Bier und eine Zigarette in der Hand haben…
Am neuen Wanderparkplatz war
deutlich mehr los, die Wanderung auch etwas kürzer, aber als schwer ausgeschildert.
Ich parkte und lief in der entgegengesetzten Richtung los. Zunächst ging es
eine kleine Straße entlang und dann auf den kleinen Vulkan Pico Gaspar, ein
optionaler Schlenker, den wohl nicht jeder machte…
Der Weg runter war echt matschig
und rutschig und jetzt begann es auch noch zu regnen, das war so nicht angesagt!
Dauerte aber auch mal wieder nur 10 Minuten, der drohende Regenschirm reichte…
Nach einem weiteren Stück die
Straße lang ging es in den eigentlichen Wanderweg. Der war in einem
schlechteren Zustand als der von vorgestern. Vermutlich aufgrund der höheren
Auslastung war alles schon ziemlich zusammen getrampelt und aufgrund des Regens
gestern auch nass und matschig.
Immerhin, von oben blieb es trocken
und wurde auch etwas freundlicher. Mir kamen doch einige Leute entgegen und es
gab ein paar schöne Ausblicke, wenn auch nicht so toll wie das letzte Mal.
Ein Wegstück hatte es dann echt in sich, für mich größtenteils steil bergab musste man über einige Felsen klettern und schon etwas trittsicher sein. Da hätte ich gern die gesehen, die mir später in weißer Hose und Lederhalbschuhen entgegen kam…
Auch hier ging es an einer
Mini-Lagune vorbei, bevor ich über einen breiten Feldweg zurück zum Parkplatz
lief. Immerhin, statt der angekündigten 2,5h war ich nach 2h wieder zurück.
Nachdem ich nun zweimal außenrum
gefahren war heute, ging es nun auf den Serra de Santa Barbara, mit gut 1000m
der höchste Gipfel hier. Dort kann man scheinbar nicht wandern, nur hochfahren
und runter kucken. Oder auch nicht, denn wie schon befürchtet, hing oben die
komplette Suppe drin… Ich machte zwar schnell ein Foto, aber sehen tut man nix…
Am späten Nachmittag hab ich dann
von unten den Gipfel gesehen, jetzt um acht ist er aber schon wieder komplett
in den Wolken verschwunden… Hier auf dem Bild sieht man ihn:
Gegen zwei war ich wieder auf dem
Weg bergab. Mit einem kurzen Abstecher bei einem nicht ganz so spektakulären
Miradouro an der Küste kam ich Dank eines Caches zur ältesten Käsefabrik der Insel.
Der Käse der Azoren ist wohl echt bekannt und in jedem Laden bekommt man ihn zu
kaufen. Vermutlich gibt es hier auch mehr Kühe als Menschen auf der Insel,
zumindest sind mir heute drei oder vier unterschiedlich große Herden auf der
Straße begegnet…
Die Fabrik hatte ein kleines Restaurant,
wo ich zu meinem Kaffee auch gleich noch eine Käseplatte zum Probieren bekam.
Dann ging es zurück nach Angra
und in mein Hostel. Jetzt war es so schön sonnig, dass ich beschloss, den
restlichen Nachmittag – es war inzwischen vier – auf der Terrasse zu verbringen.
Allerdings am Boden liegend, denn dort war es windgeschützt…
Gegen sechs machte ich mich auf
zum Abendessen, ein Restaurant hatte ich noch übrig. The Texan klang nach
leckerem Texmex-Essen. Windgeschützt vorm Haus bestellte ich vegetarischen
Burrito und ein lokales Bier mit Limetten-Note, aufs Haus gab es Tortillachips
und Salsa dazu. Superlecker und megaviel!
Pappsatt schleppte ich mich zum
Hostel zurück. In meinem immer noch Einzel-Dorm duschte ich und packte schon
mal grob zusammen. Eigentlich echt einfach. Alles dreckig außer das, was ich
noch anziehe morgen und Samstag… Könnte man direkt über der Waschmaschine
ausleeren, wenn ich einen Toploader hätte 😂 Inklusive der
dreckigen Joggingschuhe, für die letzten beiden Tage dürfen die gut aussehenden
neuen raus!
Jetzt sitze ich ein letztes Mal
an meinem „Arbeitsplatz“, die beiden Franzosen sind auch noch da… Morgen hab
ich dann noch bis Mittag Zeit, um 13.45 Uhr soll der Flieger gehen, dann wäre
ich um 5 in Lissabon. Schauen wir mal, ob es die TAP dieses Mal pünktlicher
schafft…
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