14.04.25 - Furnas, Eingang zur Hölle?!?
Gestern war dann wirklich kurz
nach halb 10 der Kindle aus. Und ich hab geschlafen wie ein Murmeltier! Ich hab
zwar meine Mitbewohner teilweise noch kommen gehört, aber die waren
hosteltauglich und ich bin immer gleich wieder eingeschlafen. Und hab bis um 7
geschlafen. Unglaublich, das wäre ja 9 in Deutschland gewesen! Ich war
definitiv ausgeschlafen, blieb aber noch bis 8 mit Kindle im Bett.
Dann stand ich auf und ging in
die Küche, wo das Frühstücksbuffet schon bereitstand. Zunächst nahm ich aber
nur einen Kaffee und machte etwas Pimpqueen-Arbeit. Nun ist endlich der Entwurf
für die Hofer Tanztage 2025 fertig und die ersten Shirts werden gepresst.
Danach gab es dann ein kleines Frühstück mit frischem Brot, Mandelcreme und
Käse. Echt ne ganz gute Auswahl, auch Cornflakes und sechs verschiedene
Milchsorten gibt es.
Ich unterhielt mich mit dem Typen
aus meinem Stockbett, einer von zwei Kanadiern in meinem Dorm. Die Azoren sind
halt echt schon fast in der Mitte hinüber nach Nordamerika und von Kanada aus
gibt es Direktflüge hierher, die auch kaum länger brauchen als aus Deutschland.
Kurz vor 10 machte ich mich dann
gar fertig und startete mit meinem kleinen Flitzer in den Tag. Mein heutiges
Tagesziel war Furnas, der Eingang zur Hölle auf dieser Insel. Zunächst ging es
die Inselautobahn entlang und dann über einige Serpentinen in die – eher
niedrigen – Berge. Heute kam ich nur auf 300m.
Nach einer dreiviertel Stunde war ich am ersten Ziel, den Fumarolas von Furnas an der gleichnamigen Lagune. Also sozusagen am Tor zur Hölle. Fumarolas sind Löcher, aus denen der Teufel rauspupst, zumindest riecht es so…
Ordentlich schwefelig, ziemlich heiß und nebelig. Hier mussten auch die ersten Cachefragen beantwortet werden. Diese Gegend hier ist ein Traum für Earthcache-Fans (bin ich nicht, das sind die, wo man irgendwelche geologischen Sachen erkennen muss…).
Hier in der heißen Erde wird auch
ein traditionelles Gericht gekocht, Cozido. Dauert wohl einen ganzen Tag und
schmeckt am Ende wohl auch etwas schwefelig…
Ich machte mich dann mit einem
Wherigo-Cache auf eine Runde um die Lagune. Bei denen wird man über das
Smartphone virtuell und in echt durch die Gegend gelotst.
Einmal um den See waren gut 8km,
ein schöner Weg mit nicht allzu vielen Menschen. Die meisten kommen halt nicht
weit über den Parkplatz hinaus…
Bis auf einen doch recht fiesen
Wind war es auch ganz angenehm, leicht sonnig und knapp 20°.
Gegen 1 war ich zurück am
Parkplatz und fuhr in den nahegelegenen Ort Furnas. Auch hier dampft und
sprudelt es überall dem Boden. Ein bisschen fühlte ich mich wie in Rotorua in
Neuseeland. Ich fand einen großen kostenlosen Parkplatz und lief zur Poça da
Dona Beija. Das sind angenehm 39° heiße Quellen oder Pools, in denen man super
relaxen kann.
Tickets gibt’s nur online, also
buchte ich vor der Tür ein Ticket für 1,5h. Klingt nicht so lange, war aber völlig
ausreichend. Ich glaube, ich hatte Glück, es war gar nicht so voll wie befürchtet,
ich war nie mit vielen Leuten gleichzeitig in einem Becken.
Um 3 war meine Badezeit beendet
und ich lief mit einem leichten Eisenaroma in den Ort (jetzt nach der Dusche müffle
ich nicht mehr, aber meine Haut ist superweich). Ich kaufte mir ein
Oliven-Thymian-Brot, Käse hatte ich noch, inzwischen hatte ich doch ziemlich
Hunger. Danach gab es noch einen Cappuccino und was Schokoladiges. Nun war ich
fit für eine weiter Schwefel-Cache-Runde.
Und so kam ich noch an unzähligen
weiteren Quellen und Dampfschlöten vorbei. Einige Quellen sind auch nicht heiß,
sondern liefern besonderes Mineralwasser, nicht jedermanns Geschmack.
Gegen dreiviertel fünf war ich einmal durch und zurück beim Auto. Reichte auch langsam. Ein letztes Ziel hatte ich noch für heute, aber das konnte fast komplett mit dem Auto erreicht werden. Auch wenn die Straße auf den letzten 2km schon einige Schlagkrater aufwies…
Die Anfahrt lohnte sich, von dem kleinen Turm „Castelo Branco“ aus hatte ich einen tollen Blick auf die Lagune und die Küste. Und die noch dazu komplett für mich allein!
Leider war die Sicht nicht mehr
die beste und der kalte Wind trieb mich auch schnell wieder zum Auto. Nun ging
es zurück nach Ponta Delgada und zu einem kleinen Laden für Bowls, wo ich mir
eine leckere Veggie-Bowl gönnte. Und zum ersten Mal seit ich in Portugal bin
antwortete mir jemand direkt auf Portugiesisch. Überall sonst antwortete man
mir konsequent in Englisch, mit viel Glück irgendwann dann auf Portugiesisch.
Satt und zufrieden ging es zum
Hostel, wo ich auch für mein Autochen wieder eine passende kleine Parklücke
finden konnte. Ich duschte gleich mal, quatschte kurz mit meiner anderen
kanadischen Mitbewohnerin und setzte mich dann zum Blog schreiben in die Küche.
Ist jetzt auch schon wieder halb 9.
Ich hoffe mal, morgen ist das Wetter auch nochmal so gut, die Wetter-App behauptet es, denn da will ich auf eine größere Wanderung gehen, bei der auch gute Sicht nicht verkehrt wäre… Drückt mir die Daumen!!!
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