30.12.24 - Schnee am höchsten Berg Marokkos


Heute Nacht hab ich gut und warm geschlafen. Um Viertel 7 stand ich auf, packte und ging einen Stock tiefer. Mehr als einen Tee und einen Joghurt bekam ich aber noch nicht rein. 
Punkt 7 fuhren wir los. Nachts hatte es wohl ziemlich geregnet und auch früh tröpfelte es noch etwas. 
Die nächsten Stunden dösten wir alle so vor uns hin, unterbrochen von gelegentlichen Stopps. Der erste Stopp war der höchste Pass Marokkos, der Tichka Pass auf gut 2200m. Als ich hier die Augen aufmachte, war es draußen weiß. 


Aber die scheinen hier einen ganz guten Winterdienst zu haben, ich sah insgesamt drei Schneepflüge hier. Kurz dahinter hielten wir nochmal für einen Blick zurück.


 
Und dann gleich nochmal für Klo und Kaffee. Echt erstaunlich, aber hier bekommt man wirklich überall richtig guten, starken Kaffee mit Milchschaum. 
Dann ging es eigentlich ohne weitere Pausen bis nach Imlil, ein absolut überfülltes Bergdorf, das man vermutlich genauso auch in Nepal finden kann. OK, es fehlt etwas an Farbe, die Häuser sind alle in der Farbe der Steine hier und Gebetsflaggen gibt's natürlich auch nicht. 


Im Ort stellen wir unsere Sachen unter und es ging nur mit Gepäck für die nächste Nacht weiter. Das trug auch ein Muli, aber da ich ja ziemlich allergisch auf Pferde bin, hab ich ihm mal lieber nicht meinen Schlafsack anvertraut.


Wir liefen etwa eine dreiviertel Stunde leicht bergauf, so dass alle gut mithalten konnten bis wir gehen Viertel 2 unser Quartier für heute Nacht erreichten. Es war nicht so abgeschieden wie ich dachte und hatte sogar WiFi. Noch besteht die Hoffnung, dass es abends leerer ist, denn man kann wohl von Marrakesch aus eine Tagestour hierher machen. (Hoffnung erfüllt, abends waren wir allein)


Wir bekamen zunächst auf der Terrasse unser Mittagessen serviert, es gab Salat, Linsen und marokkanisches Omelette, sehr lecker. Allerdings wurde es beim Essen trotz vieler Schichten echt kalt. Nach dem Essen bezogen wir unsere eisigen Zimmer, ich bin echt froh, den Schlafsack mit zu haben. 
Um halb drei starteten dann neun mutige Wanderer auf den Weg in den Toubkal Nationalpark. Der Toubkal ist mit knapp 4200m der höchste Berg hier. Wir starteten auf 1900m und es ging nur 300 Höhenmeter weiter. Zunächst liefen wir durch den erstaunlich großen Ort Aroumd, der wohl auch per Auto zu erreichen ist.



Dann ging es durch ein trockenes Flussbett und nun wurde es von oben nass. Irgendetwas zwischen Regen und Schnee. Zwei kapitulierten und so blieben nur noch die vier Schweizer, Kevin, Leah und ich übrig. Der Schneeregen wurde mehr, wir zückten farblich perfekt abgestimmte Regenschirme.



Die nächste Stunde war nicht so prickelnd, die Sicht war auch unterirdisch. 


Aber es sollte besser werden und das pünktlich, als wir unser Ziel, ein winziges Bergdorf mit heiligem Schrein erreichten.




Sonne und blauer Himmel! Nach ein paar Fotos machten wir uns ohne Schirme auf den Rückweg. 


Erst im Ort begann es wieder leicht zu schneien. Um halb sechs waren wir zurück und fanden die meisten anderen warm eingekuschelt im einzigen warmen Raum mit Kamin. OK, warm ist es nur direkt am Feuer...
Dort sitzen wir nun um kurz vor sieben fast vollständig. Noch kann sich niemand so recht vorstellen nachher in die kalten Betten zu krabbeln...


Um halb acht gab es dann Abendessen, dazu mussten wir uns auch schon mal vom Feuer wegbewegen... Es gab Suppe und dann verschiedene Tajines mit und ohne Tier drin und zum Nachtisch Apfelkompott. Noch ein letztes Mal die Füße wärmen, dann machte ich mich um 9 auf und krabbelte in meinen Schlafsack. 


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