28.12.24 - Wanderung über und durch die Todra-Schlucht
Auch wenn es heute Nacht eisig kalt war, mein Schlafsack hielt mich kuschelig warm und schlief richtig gut und lang. Da ich es früh auch nicht eilig hatte, blieb ich bis halb 9 liegen und las. Dann zog ich mich zwiebelmäßig an und machte mich auf den Weg nach unten in den kalten Frühstücksraum. Die Schweizer waren schon auf dem Sprung zur Wanderung, drei von uns starteten um 9 mit einem Guide und ich wollte kurz danach aufbrechen. Kevin schloss sich mir kurzerhand an und um halb 10 waren auch wir auf dem Weg.
Eigentlich ist es ganz einfach, auf Komoot und maps.me gibt’s genau einen Rundweg, der etwas weiter hinten in der Schlucht startet. Ab dort war es das auch tatsächlich, aber bis dorthin war es etwas komplizierter.
Ein
kleiner Pfad schlängelte sich zwischen Fluss und klitzekleinen Feldern und wir
gerieten einige Male in eine Sackgasse.
Eine
halbe Stunde später waren wir im Berberdorf und ein netter Mann beschrieb uns
die nächsten Meter. Ab hier war es recht leicht.
Der Pfad ist zwar absolut nicht markiert, aber man kann ihn meist erahnen und vor uns waren auch schon ein paar kleine Grüppchen unterwegs. Insgesamt war es aber überhaupt nicht überlaufen. Vom Dorf aus ging es langsam, aber stetig bergauf und ich warf einen Zwiebelschicht von mir. Die Luft war aber echt eisig, nur die Sonne hinter ein paar Wölkchen wärmte leicht.
Entgegen Hamids Beschreibung waren es auch nur etwas mehr als 600 Höhenmeter und nicht 1200m wie er gestern meinte. Eine Stunde später waren wir oben.
Hier, mitten im Nichts und v.a. ohne Wasser wohnen tatsächlich ein paar Menschen! Wahnsinn! Dort trafen wir auf unsere Gruppe, die zum Startpunkt gefahren worden war. Wir liefen aber direkt weiter entlang des Rundwegs und kamen schließlich zu einer Abzweigung, die uns noch ganz auf den Gipfel bringen sollte.
Der
war sogar markiert und als wir oben ankamen, kamen die Schweizer von der
anderen Seite herauf. Sie hatten ein paar Fossilien gesucht und gesammelt.
Gemeinsam machten wir eine kurze Rast und aßen ein paar Snacks, aber mir wurde
hier schnell kalt und Kevin und ich liefen weiter.
Vom
höchsten Punkt aus ging es dann deutlich steiler hinunter. Aber wir hatten mit
unserer Laufrichtung alles richtig gemacht, jetzt schien hier etwas Sonne, am Morgen
war es hier sicher noch schattig.
Bald waren wir wieder unten und trafen auf die Hauptstraße. Und auf Busladungen voller Touristen, die an die engste Stelle der Schlucht gekarrt wurden. Wir machten ein paar Fotos und liefen direkt weiter, es war schattig und der Wind pfiff.
Ein
Stück später entdeckten wir aber ein kleines, sonniges Restaurant, wo wir einen
verdienten Cafe au lait tranken.
Von
dort ging es noch ein kleines Stückchen die Straße lang, dann zweigte ein Pfad
ab, wir überquerten den Fluss und konnten wieder autofrei laufen.
Der Rückweg durch die Felder war irgendwie einfacher, nur einmal bogen wir falsch ab und waren so um kurz vor drei, nach knapp 5,5h wieder am Hotel, das auch noch in der Sonne war. Insgesamt waren es wohl so um die 15km. Ein Teil unserer Gruppe saß auf der Terrasse beim Essen und wir gesellten uns auf einen weiteren Kaffee dazu. Übrigens sieht man mein Zimmer auf dem Bild, das ganz oben in der Mitte ist mein Fenster!
Das
Timing war recht gut, denn Mohammed wollte um halb 4 jeden, der Lust hatte, in
die Stadt fahren. Ich schloss mich also gleich wieder an, denn ich wollte nicht
den Rest des Tages hier rumgammeln.
Mit
Cate, Leah, Ava, Grusche und Rayleen saß ich also kurze Zeit später wieder im
Bus. Hinter uns kam eine drohende Wolkenwand auf uns zu und es donnerte.
In
der Stadt ließen wir uns einfach so treiben und kamen durch die
unterschiedlichsten Gassen. Es tröpfelte ganz leicht, in der Schlucht regnete
es aber ordentlich. Alles richtig gemacht soweit!
Gegen halb 6 suchten wir uns ein kleines Restaurant, das keine Speisekarte, dafür aber viele Einheimische hatte. Da tauchte plötzlich Hamid auf und meinte, sie könnten uns mit zurücknehmen, eigentlich wollten wir mit einem superbilligen Sammeltaxi fahren.
Er meinte, der Fluss könnte aufgrund des Regens die Straße
überfluten. Wir bestellten also schnell mit Hilfe meiner französischen Brocken.
Es gab leckere Linsen und eine Art Berberpizza für Cate und mich, dazu frischen
O-Saft. Danach holte ich uns noch von einem Straßenstand blätterteigiges
Fladenbrot mit Fake-Nutella, saulecker. Wir zahlten für fünfmal Essen und
Getränke gerade mal 15€ und waren alle pappsatt.
Dann ging es mit dem Bus zurück
zum Hotel. Der Boden war klatschnass, aber es hatte aufgehört. Ich ging erstmal
in mein Zimmer und unter die Bettdecke zum Blog schreiben. Um halb acht trafen
wir uns alle nochmal im Restaurant. Ich trank aber nur einen schnellen Tee,
bevor ich mich wieder in mein Zimmer verkroch. Es ging schnell in die Dusche
und jetzt liege ich im kuscheligen Schlafsack.
Morgen fahren wir weiter, ein
Stück Richtung Südosten. Die nächsten beiden Tage bleibt es wohl noch recht
eisig, wir bleiben im Hohen Atlas…
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