26.12.24 - Langer Weg in die Sahara
Heute hab ich mal wieder so lala geschlafen. Durch die kalte trockene Luft gestern bei der kleinen Wanderung kam der Husten zurück. Aber es war kuschelig war, was wohl nicht in allen Zimmern so war. Um kurz nach acht stand ich auf, packte und ging ein kleines Porridge frühstücken.
Um
neun saßen wir alle im Bus und die Fahrt in die Wüste begann. Nach einer guten
Stunde gab es einen kleinen Kaffeestopp, dann fuhren wir weiter durch den
mittleren Atlas.
Als
nächstes hielten wir kurz an einem Aussichtspunkt über der größten Oase
Marokkos, voll mit Dattelpalmen.
Wir
vertraten uns nur ganz kurz die Füße und schon ging es weiter. Ein letzter
Stopp vor dem Mittagessen war an einem Shop für traditionelle Schals, Tücher
und was weiß ich nicht alles. Ich blieb draußen bei Katzen und Kamelen.
Der
Hunger wurde immer größer, es war schon zwei, als wir endlich in Arfoud
ankamen, wo wir ein besonderes Mittagessen bekommen sollten: Wir waren in einem
recht großen Wohnhaus, nun wohl mehr ein Privatrestaurant, in dem es Berber-Pizza
gab.
Nicht
wirklich wie Pizza, aber richtig lecker. Gefüllt mit Gemüse und Ei und vielen Gewürzen.
Im Anschluss wurde uns auch noch gezeigt, wie sie zubereitet wird.
Gegen
halb 4 starten wir zur letzten Etappe an den Rand der Sahara. Unser Camp
stellte sich als ein echt schönes, gemütliches heraus, wir haben große Zelte
mit jeweils vier Betten drin, ich teile mir meines mit Cate und Chris. Wir
hatten eine halbe Stunde zum Einziehen, dann ging es los zur Wüstentour.
Zunächst
einmal konnte man sich maskieren lassen, wenn man einen Schal besaß. Ich hielt
das nicht für nötig, die Sonne stand schon tief und ist eh nicht so krass stark
und windig war es auch nicht, sodass auch kein Sandsturm drohte.
Nach
meiner letzten klatschnassen Kamel-Wüsten-Sonnenuntergang-Erfahrung 2013 in
Indien war für mich auch klar, dass ich auf meine eigenen Füße setzen würde.
Die hatten heute sowieso noch keinen Auslauf bekommen und freuten sich auf
etwas Bewegung. Auch die beiden Schweizer Mädels schlossen sich unserem
Fußtrupp an.
Hamid bekam meine Sonnenbrille, sie passte einfach besser zu seinem Turban als seine eigene. Wir liefen eine halbe oder dreiviertel Stunde über die Dünen. Es lief sich echt erstaunlich gut, man ist gar nicht sehr eingesunken. Wir Fußgänger waren natürlich dazu auserkoren, die restliche Truppe zu fotografieren, ich hoffe, das gibt ein ordentliches Bakschisch!
Schließlich erreichten wir eine Düne, die noch nicht von anderen Touris besetzt worden war und konnten unsere Fotos machen. Kaum war die Sonne hinter der nächsten Düne verschwunden, wurde es auch schon kalt. War ich herwärts noch im T-Shirt unterwegs, waren jetzt Pulli und Jacke echt angenehm.
Lange
blieben wir nicht, dann machten wir uns auf den Rückweg zum Camp, wo wir gegen
7 aufschlugen. Ich schnappte mir mein Notebook und begann zunächst außen mit
dem Blog, bin aber nun doch nach innen ausgewichen. Im Gegensatz zur
Beschreibung gibt’s hier nicht nur Strom, sondern sogar ein gemütliches Wifi.
Für Whatsapp reicht es, der Blog wird morgen folgen, falls wir im Hohen Atlas
ein besseres Internet haben.
Um halb acht gab es dann Abendessen. Suppe, danach Gemüse-Tajine, Reis mit Gemüse und Hähnchenspieße, für die Fleischfresser. Danach ging das Licht aus und wir dachten, wir würden rausgeschmissen. Weit gefehlt, stattdessen kam ein Geburtstagskuchen für Cate. Niemand wusste von diesem Geburtstag, nicht einmal Cate selbst. Sie hatte wohl den falschen Monat eingetragen beim Ausfüllen der persönlichen Daten. Der Kuchen war aber trotzdem lecker und Cate war begeistert von ihrer Überraschungsparty.
Danach gab es noch Musik und Feuer draußen, inzwischen war es aber schon echt frisch, ich vermute ca. 10°. Ich war die einzig mutige und sprang in die lauwarme Dusche, danach war mein Schlafsack aber umso kuscheliger. Um halb 11 machte ich dann den Kindle aus und kuschelte mich tief hinein.
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